Ohne Auto im Rheinischen Revier? Kein Problem mit dem Shuttle-Service

Shownotes

Das könnte bald funktionieren – zumindest, wenn es nach Ruth Laengner geht, Strukturwandelmanagerin der Stadt Bergheim.

Mit dem ÖPNV im Rheinischen Revier unterwegs – das ist auf dem Land nicht so einfach. Oft ist die nächste Haltestelle viel zu weit weg, um sie zu Fuß zu erreichen. „Dann kann ich auch gleich das Auto nehmen.“, findet Laengner. Das soll sich mit dem Projekt Kraftraum Shuttle ändern! Per Anruf oder per App können Fahrgäste zukünftig einen Kleinbus anfordern, der sie z. B. zu Hause abholt und zum nächsten Bahnhof bringt. „So wird es für die Menschen im Rheinischen Revier viel attraktiver, das Auto stehen zu lassen und stattdessen Bus und Bahn zu nutzen“, erklärt Laengner.

Mit Moderator Torsten Knippertz diskutiert sie, wie genau das Shuttle funktionieren soll und wie es dabei helfen könnte, die aktuellen Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen Verkehrspolitiken der verschiedenen Anrainerkreise zu überwinden. Neben Bergheim sind die Städte Bedburg und Elsdorf an dem Projekt beteiligt. Los geht es im Herbst 2022. Wenn's gut läuft, könnte dieses Modell einer Mobility-on-Demand im gesamten Rheinischen Revier zum Einsatz kommen.

Gast: Dr. Ruth Laengner, Leiterin der Stabsstelle für Strukturwandel, Klimaschutz und :terra nova

Moderator: Torsten Knippertz

Sendet uns gerne Fragen und Kommentare an ptj-reviergstalten@fz-juelich.de

Mehr zu „Revier.Geschichten“ und zum Strukturwandel im Rheinischen Revier findet ihr unter https://revier-geschichten.podigee.io und www.revier-gestalten.nrw

Mehr zum Kraftraum Shuttle gibt's unter www.kraftraum-terranova.de, Fragen zum Projekt an strukturwandel@bergheim.de

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Laengner: Die Idee ist, eine Plattform zu generieren, in der Gemeinden und Kommunen sich andocken können, um einen On-Demand-Verkehr für ihre Gemeinde zu bekommen. Wenn ich jetzt in Opherten wohne, würde ich sagen, ich will in einer halben Stunde mit dem Bus von Rödigen nach Bergheim fahren, ich rufe mir jetzt das Shuttle, das holt mich von zu Hause ab, fährt mich die fünf Kilometer, sieben Kilometer bis zur Bushaltestelle und von da aus kann ich dann mit dem normalen Bus von Rödingen nach Bergheim bis ans Rathaus fahren.

Ton: Musik

Knippertz: Hi und hallo, herzlich willkommen zu den „Revier.Geschichten“. Mein Name ist Thorsten Knippertz und viele fragen sich, was ist das Rheinische Revier und was sind seine Geschichten bzw. die der Menschen, die dort wohnen. Was ist die Gegenwart mit dem Kohleausstieg? Wie soll die Zukunft ohne Kohle aussehen? Und ein ganz wichtiges Thema ist natürlich, nicht nur im Rheinischen Revier, aber da auch ganz besonders, der ÖPNV, der Öffentliche Personennahverkehr. Warum dort ganz besonders? Nehmen wir ein Beispiel, die Sophienhöhe. Das ist eine Abraumhalde am Rande des Hambacher Tagebaus, schön bepflanzt auf 13 Kilometern Fläche, circa 300 Meter über dem Meeresspiegel. Aber seit es diese Sophienhöhe gibt, da können die Menschen die rechts vom Hambacher Tagebau in Elsdorf wohnen nicht mehr zu Fuß nach Niederzier laufen, das links vom Hambacher Tagebau liegt, nur als Beispiel. Und überhaupt der Straßenverkehr verursacht nach der Energieerzeugung und Industrie den größten CO2-Abdruck, nämlich knapp 20 %. Und deswegen, je schneller man von spritfressenden Autos wegkommt, desto besser. Und wie genau das gehen kann, das hat sich Ruth Laengner, Mitarbeiterin der Stadt Bergheim, ausgedacht. Sie ist dort Managerin für Strukturwandel und jetzt hier bei mir im Studio. Hallo Frau Dr. Laengner.

Laengner: Hallo. Schönen guten Morgen.

Knippertz: Ich freue mich, dass Sie da sind. Wir sprechen über Ihr Projekt, das da heißt „Kraftraum-Shuttle“. Dazu später mehr. Aber jetzt schon mal vielleicht ganz kurz anreißen. Was ist die Idee?

Laengner: Oh, die Idee ist, eine Plattform zu generieren, in der Gemeinden und Kommunen sich andocken können, um einen On-Demand-Verkehr für ihre Gemeinde zu bekommen. Das heißt, ich rufe an, ich habe eine App und ich bekomme ein Auto innerhalb von, ich sage mal 20 Minuten, das mich dann von mir zu Hause oder von der Arbeit zur Bahn bringt beispielsweise. Und das soll sich so lohnen, dass das selbst die kleinste Kommune machen kann.

Knippertz: Und was soll damit erreicht werden?

Laengner: Das soll erreicht werden, dass die Menschen das Auto stehen lassen können. Weil wenn ich erst mal 20 Minuten laufen muss bis zur Bushaltestelle oder zur Bahn, dann mache ich das nicht. Und wenn ich bis zur Bahn auch noch mit dem Auto muss, dann kann ich ja auch gleich das Auto nehmen. Deswegen ist eben die Idee, dass man mit dem Shuttle so einen Zubringer hat, der im ÖPNV integriert ist.

Knippertz: Hört sich spannend an, schon mal als Appetithappen. Aber jetzt vielleicht erst mal zu Ihnen. Sie sind ausgebildete Moderatorin und Organisationsentwicklerin, haben in Naturwissenschaften promoviert. Bis jetzt richtig, ne?

Laengner: Das stimmt.

Knippertz: Sie interessieren sich für die Energiewende, für Klimaforschung – wunderbar für das Rheinische Revier und auch für die Welt als solches – und haben am Forschungszentrum Jülich als persönliche Vorstandsreferentin im Bereich Erneuerbare Energien gearbeitet. Jetzt sind Sie in… Stimmt das nicht?

Laengner: Nee, ich war tatsächlich nicht im Bereich der erneuerbaren Energien. Da habe ich promoviert im Bereich der erneuerbaren Energien, bin dann aber geswitched und bin zum Beispiel in der Neuro-Forschung gewesen als Referentin.

Knippertz: Ah, okay, geswitched sind sie dann noch mal, nämlich jetzt nach Bergheim geswitched. Wie sind Sie dahin gekommen?

Laengner: Ja, das war ein ganz, ganz wichtiges Thema, dieses Thema Strukturwandel. Und ich bin ja immer mehr aus dem Bereich der Forschung, immer mehr Richtung, erst mal Forschungsmanagement, dann noch mehr Richtung Management, noch weniger Forschung. Und dann hatte ich durch Zufall gesehen, dass Bergheim eine Managerin für den Strukturwandel braucht. Strukturwandel, dieses Thema war sowohl bei mir zu Hause ein großes Thema als auch im Forschungszentrum. Und dann habe ich mir gedacht, boah, das ist doch eine super Idee, sich da mal zu bewerben. Und das habe ich dann gemacht.

Knippertz: Haben sie gemacht und sind jetzt in Bergheim, aber wohnen nicht da, sondern in Titz, wenn ich da richtig informiert bin, 8.000-Seelen-Gemeinde nördlich vom Hambacher Tagebau. Das ist richtig?

Laengner: Also ich wohne in Titz-Opherten, genau.

Knippertz: Wieso Titz gerade?

Laengner: Ja, also, ursprünglich haben wir in Bonn, sind wir, haben wir in Bonn studiert und wollten dann im Forschungszentrum Jülich weitermachen, Diplomarbeit, Doktorarbeit. Und Jülich war uns zu urban… Nein. Wir hatten schon einen Hund und der musste ja tagsüber irgendwo bleiben. Das sollte er nicht in der Wohnung, sollte einen Garten haben dafür. Und deswegen haben wir eine Wohnung mit Garten in Titz gefunden.

Knippertz: Und Opherten hat wie viele Einwohner genau?

Laengner: Also knapp 400.

Knippertz: Okay, das hört sich gemütlich und charmant an.

Laengner: Das ist es, ja.

Knippertz: Was ist sonst noch so das Charmante oder Attraktive für Sie, außer die schöne Umgebung bzw. auch das Ambiente für Hund und Familie?

Laengner: Also ganz besonders ist das Völkchen, was wir da haben, die Menschen sind, finde ich, sehr besonders und sehr, sehr engagiert. Wir haben zum Beispiel eine ganz berühmte Pfingst-Kirmes, in dem es immer einen Klumpen-Umzug gibt. Das heißt, wir haben Holzschuhe, die werden immer von den jeweiligen Vereinen einzeln gebastelt und dann wird dann ein riesen Umzug durchs ganze Dorf gemacht. Da wird auch jede einzelne Straße bewandert. Wir haben eine ganz große Veranstaltung immer zu Karneval, wo man sagen muss, also da kommen auch wirklich Top-Menschen, Top-Performer hin und das bei nur 400 Leuten, die bei uns im Dorf wohnen. Also da bin ich immer sehr, sehr erstaunt, was die Damen und Herren bei uns auf die Beine bringen.

Knippertz: Was ruft man Karneval in Opherten?

Laengner: Alaaf.

Knippertz: Alaaf, okay. Und jetzt arbeiten Sie aber in Bergheim. Das ist ein bisschen größer, über 60.000 Einwohner. Es liegt, für die, die es nicht kennen, genau zwischen dem Hambacher Tagebau und Köln. Bergheim… Lukas Podolski kennen einige vielleicht. Der kommt ja auch aus Bergheim. Ich fahre täglich daran vorbei, wenn ich von Mönchengladbach nach Köln fahre. Und ganz viele Bergheimer sagen oft, ich bin Kölner. Wie fühlen Sie sich? Als Kölnerin oder als Frau aus dem Rheinischen Revier? Oder als Ophertenerin? Als was würden Sie sich bezeichnen?

Laengner: Oh, ich bin ja zugezogen. Ich komme ja ursprünglich gar nicht aus dem Rheinischen Revier. Aber ich glaube mittlerweile schon, dass ich mich hier als Frau aus dem Rheinischen Revier zählen würde, ja. Und, was so Festivitäten gerade rund um Karneval angeht, da rechnen wir uns natürlich alle zu Köln.

Knippertz: Woher kommen Sie?

Laengner: Ich komme eigentlich aus dem Westerwald.

Knippertz: Und wie empfindet man als Frau aus dem Westerwald das Rheinische Revier?

Laengner: Das ist ein Gebiet von großem Umbruch. Also, wenn ich… Ursprünglich habe ich gedacht, na ja, im Westerwald ist es schon schöner, weil es mehr Bäume und mehr Berge und mehr Bäche gibt. Aber hier ist viel los, hier gibt es richtig was zu tun. Und, ich sage mal, der Menschenschlag ist für mich noch sympathischer.

Knippertz: Und Sie sind ja wirklich mittendrin und bekommen dann dementsprechend mit, was der Tagebau auch für die Menschen bedeutet. Was bedeutet er Ihnen?

Laengner: Oh, was bedeutet er mir? Also, ich kann noch mal vielleicht sagen, was es… was ich das Gefühl habe, was es den Menschen bedeutet. Dass es nämlich so ist, dass es schon Halt gab. Es ist ein Identifikationsort für die Menschen, gerade in Bergheim. Es war ein Ort, der ihnen Arbeit gegeben hat und es war ein und ist ein Ort, auf den man stolz ist, weil man die Energie geliefert hat, die Deutschland gebraucht hat, also aus dem Rheinischen Revier für Deutschland. Für mich persönlich als ich das erste Mal an so einem Tagebaurand gestanden habe, ist mir erst mal alles aus dem Gesicht gefallen, weil ich gedacht habe, das kann doch nicht sein, dass wir so etwas der Natur antun. Ganz abgesehen davon, dass wir es brauchen, dass wir die Braunkohle gebraucht haben, um die Energie zu erzeugen. Aber das war der erste Eindruck.

Knippertz: Inwieweit… Sie sind ja auch im Rat in Titz. Sie sind Ratsmitglied. Inwieweit beeinflusst das vielleicht Ihre Arbeit?

Laengner: Ja, das beeinflusst insoweit unsere Arbeit, als dass wir uns also im Rat dafür einsetzen, dass der Tagebau nicht zu nah herankommt. Es beeinflusst meine Arbeit in Bergheim in dem Sinne, dass ich viele Hintergründe habe, die vielleicht eine Angestellte sich sonst erst mühsam raussuchen müsste und vielleicht mit Gesprächen erfahren würde, die mir praktisch jetzt einfach zukommen durch die Ratsarbeit, die ich dort habe.

Knippertz: Wie setzt er sich zusammen, der Rat?

Laengner: Wir haben 50 % CDU, dann haben wir SPD, Grüne und die W.I.R.

Knippertz: Okay und geschlechtermäßig? Viele Powerfrauen wie Sie?

Laengner: Ganz, ganz viele Frauen. Nein, leider nicht. Also wir haben drei Frauen im Moment im Rat und es werden, da bin ich ganz sicher, in der nächsten Legislaturperiode deutlich mehr werden. Da kommen ganz viele tolle Frauen nach, unter anderem aus der Frauenunion.

Knippertz: So, jetzt habe ich gehört, drei Frauen, weiß aber noch nicht, wie viele Männer. Dementsprechend brauche ich erst mal eine Relation jetzt. Die Zahl wird jetzt spannend.

Laengner: 26.

Knippertz: Okay. Also da sind die Frauen ein bisschen unterrepräsentiert.

Laengner: Bisschen, wie das so ist in der Kommunalpolitik.

Knippertz: Aber woran liegt das?

Laengner: Oh, ja, wenn wir so genau wüssten, woran das liegt... Aber ich glaube, gerade in den dörflichen Strukturen ist es noch so, die Frauen engagieren sich sehr stark in den Vereinen, in der Arbeit, in der Schule, in den Räten in der Kita, aber dann eben nicht so sehr in der Politik. Das ist immer noch relativ männerdominiert. Das mag auch an den Zeiten liegen. Es ist eigentlich Abendbrot-Zeit, wenn Ratssitzungen oder Ausschusssitzungen sind. Vielleicht hält das die eine oder andere Dame zurück. Aber ich glaube, das gibt sich jetzt mit und mit.

Knippertz: Ja, es tut sich was. Es tut sich eine ganze Menge. Und ÖPNV-mäßig, also im Öffentlichen Personennahverkehr – wir nähern uns langsam dem Kraftraum-Shuttle, merken Sie –, dann muss ich mal kurz zurückdrehen. Ich habe ja mal bei Welle West gearbeitet, Radio für den Kreis Heinsberg. Und – es ist lange her, deswegen kann ich es gestehen – ich musste mal für einen Monat meinen Führerschein abgeben und musste die Frühsendung moderieren. Da musste man so um 04.00 Uhr morgens da sein, in Heinsberg.

Laengner: Oh, hatten Sie ein Fahrrad?

Knippertz: Nee und von Mönchengladbach – ich habe da in Mönchengladbach gewohnt – dorthin zu kommen, das ging nicht. Also ich musste in der Zeit mir einfach Urlaub nehmen. Hat sich da etwas getan mittlerweile?

Laengner: Oh, ob das jetzt genau auf Ihrer Linie sich etwas getan hat, das kann ich gar nicht sagen. Ich fürchte eher nicht.

Knippertz: Nee, ich will auch auf etwas Anderes hinaus, nämlich das Thema Verkehr ist ja nicht nur in Titz, sondern in Bergheim, im gesamten Rheinischen Revier wahrscheinlich ein großes Thema, oder?

Laengner: Ja, also Bergheim selber hat noch einen relativ guten oder man kann sagen sehr guten ÖPNV-Anschluss. Dadurch, dass wir eine Kreisstadt sind, kommen viele Linien direkt sternförmig auf Bergheim zu und auch wieder weg. Also das funktioniert ganz gut, aber sobald man, ich sage mal, in die Kommunen kommt, die etwas weiter ab sind, da ist es dann schon wieder ein bisschen schwieriger. Und als Kreisstadt sind wir auch für diese zuständig, damit die gut zu uns kommen und auch wieder wegkommen.

Knippertz: Es ist noch so, wie man sich das vorstellt, klischeemäßig, da fahren zwei Busse, nämlich einer morgens, einer abends?

Laengner: Bisweilen ja.

Knippertz: Es gibt auch da noch einiges zu tun und was Sie vielleicht dafür tun, dazu kommen wir nach unserer nächsten Rubrik und die heißt „Kurz und Knackig“.

Ton: Musik

Knippertz: Kurz und knackig heißt drei kurze Fragen mit der Bitte um drei kurze Antworten. Sind Sie bereit?

Laengner: Jawohl.

Knippertz: Ihr liebstes rheinisches Gericht?

Laengner: Das ist das Kölsch.

Knippertz: Ja, das zählt. Ihr liebstes rheinisches Ausflugsziel?

Laengner: Oh, ich schwinge mich gerne des Abends nach getaner Arbeit, wenn die Kinder im Bett sind, auf das Pferd und bin dann in den Feldern unterwegs.

Knippertz: Oh ja, das stelle ich mir schön vor. Ich habe leider eine tierische Pferdehaar-Allergie. Ich würde so gerne reiten können. Kann ich aber nicht. Würden Sie dann das Auto abgeben?

Laengner: Wenn…?

Knippertz: Wenn Sie nur mit dem Pferd unterwegs sein könnten?

Laengner: Oh ja, das fände ich ganz toll.

Knippertz: Okay, vielleicht eine andere Start-up-Idee. Mal gucken. Ihr liebstes Fest im Rheinischen Revier? Einige haben wir ja schon anklingen hören.

Laengner: Ja, das ist auf jeden Fall die Pfingst-Kirmes in Opherten.

Knippertz: Die ist es.

Laengner: Die ist es.

Knippertz: Die wird es dann sein. Dann, weil wir die ja schon vorweggenommen haben, würde ich noch mal schnell eine einschieben. Gibt es ein schönstes Erlebnis im Rheinischen Revier oder eine schönste Geschichte?

Laengner: Ja ein Schwank. Den hatten wir tatsächlich im Zusammenhang mit dem Kraftraum-Shuttle. Wir haben einen kleinen Trailer gedreht gehabt für eine Veranstaltung im Rhein-Erft-Kreis. Und wir haben da schon ein Shuttle, das so ausgezeichnet war. Da stand groß Kraftraum-Shuttle drauf und mit dem sind wir durch die Gegend gefahren und haben diesen Film gedreht und die ersten wollten schon mit einsteigen.

Ton: Musik

Knippertz: Ja, okay, da sind wir auch direkt beim Thema, Projekt „Kraftraum-Shuttle“, was Sie sich ausgedacht haben.

Laengner: Ja, das ist vielleicht ein bisschen zu viel des Lobes. Alleine haben wir, habe ich mir das nicht ausgedacht. Das ist schon eine Idee gewesen, die kam schon länger aus der Verwaltung heraus, nämlich dass wir so eine, ja einen On-Demand-Verkehr anbieten für unsere Bürgerinnen und Bürger. Und wie genau das aussehen soll, das hat sich jetzt innerhalb von zweieinhalb Jahren wirklich mit und mit entwickelt.

Knippertz: Und wer hat diese Idee gehabt? Kann man das sagen noch oder nachvollziehen?

Laengner: Also ich glaube, ursprünglich hatte das als erstes einmal öffentlich gesagt unsere Beigeordnete, das ist die Claudia Schwan-Schmitz.

Knippertz: Okay, und daraus hat es sich dann entwickelt und dann beantragt man wahrscheinlich Fördergelder und dann entscheidet sich, kann man so ein Projekt weitermachen oder nicht?

Laengner: So ist es. Also wir haben versucht, Fördergelder zu beantragen und haben das natürlich auch gemacht. Das war vor zweieinhalb Jahren das erste Mal und da war es tatsächlich noch so, dass wir gesagt haben, wir wollen nur, dass es diesen On-Demand-Verkehr gibt. Das gibt es aber jetzt schon ziemlich häufig und da kriegt man keine Fördergelder mehr für. Und dann war eben die Aussage, was ist denn wirklich das Problem, wo liegt die Not der Gemeinden und Kommunen. Und da ist man auf uns zugegangen und hat gesagt, ja, wir haben Not, weil wir als kleine Kommunen uns das nicht leisten können. Wenn wir nur ein Shuttle brauchen oder nur zwei Shuttle brauchen, dann ist alleine schon die Analyse, wie viel wo wer wann fährt, so teuer, dass wir davon schon Abstand nehmen müssen. Deswegen haben wir überlegt, okay, dann würden wir eine On-Demand-Plattform anbieten, die das möglich macht, dass man gemeinschaftlich eine, vielleicht genossenschaftlich als Kommunen sich daran beteiligt, um dann eben vielleicht Synergien zu schaffen, um günstiger einzukaufen und das gemeinsam zu betreiben.

Knippertz: Aber wie muss ich mir das jetzt genau vorstellen? Also ich bin jetzt in Bedburg oder Titz oder wo auch immer und will jetzt irgendwo hin. Dann kann ich über die App ein Shuttle rufen?

Laengner: Das… genau, also die App selber ist ja nur, ich sage mal, wie man das jetzt neudeutsch sagt, das Frontend, also das, was die Kundinnen und Kunden sehen und das Kraftraum-Shuttle selber, diese, ich sage mal Entität, diese Dienstleistungsplattform, die macht es eben möglich, dass diese Shuttles kommen, die kann zum Beispiel diese Shuttles auch bereitstellen. Und ich, wenn ich jetzt in Opherten wohne, würde ich sagen, ich will in einer halben Stunde mit dem Bus von Rödigen nach Bergheim fahren. Ich rufe mir jetzt das Shuttle, das holt mich von zu Hause ab, fährt mich die fünf Kilometer, sieben Kilometer bis zur Bushaltestelle und von da aus kann ich dann mit dem Schnellbus… ich weiß gar nicht, ist glaube ich gar kein Schnellbus… mit dem normalen Bus von Rödingen nach Bergheim bis ans Rathaus fahren.

Knippertz: Jetzt bin ich böse und sage, okay, dann könnte ich mir ja theoretisch auch ein Taxi rufen. Was ist dann der Vorteil von dem Shuttle?

Laengner: Ja, das Shuttle sollte deutlich günstiger sein. Es sollte angedockt sein oder Teil des normalen ÖPNVs sein. Und damit das funktioniert, soll es eben auch so sein, dass auch verschiedene Leute auf dem Weg noch mit eingesammelt werden können. Es kann dann auch mal einen kleinen Umweg machen, aber eben so, dass man immer noch rechtzeitig da ist und eben so gestaltet, dass die Leute den Umweg noch in Kauf nehmen können.

Knippertz: Ja, aber das hört sich gut an, weil ist dann auch noch nachhaltiger.

Laengner: Das ist das Ziel.

Knippertz: Aber was gibt es denn noch für Ziele?

Laengner: Wir möchten gerne, am liebsten… irgendwann, dass es autonom fahren kann, weil genau das… der Punkt ist eben die Personen, die das Shuttle fahren, das sind immer noch die höchsten Kosten im Betrieb. Aber das dauert noch eine Weile.

Knippertz: Wer fährt dann so ein Shuttle? Und was ist das für ein Fuhrpark? Was sind das für Autos? Wie muss ich mir das vorstellen?

Laengner: Also bei uns im Rhein-Erft-Kreis würden die Shuttle die REVG fahren. Das ist unser normaler ÖPNV-Betreiber. Die Shuttles, die wir vor Augen haben, sind in der Regel elektronisch und so ausgestattet, dass auch Leute mit Behinderungen gut ein- und aussteigen können, auch wenn sie an einen Rollstuhl angewiesen sind.

Knippertz: Wie viele passen dann immer rein in so ein Shuttle? Was sind das für Autos?

Laengner: Ja, das sind Kleinbusse. Man kann so ungefähr sagen, acht Leute plus Fahrer, je nachdem. Wenn wir es behindertengerecht haben, ist es natürlich ein bisschen weniger, dadurch, dass ein Rollstuhl noch Platz haben muss.

Knippertz: Die fahren ja noch nicht, das ist alles noch in der Planung.

Laengner: Es gibt schon drei Shuttles, die wir hoffentlich dann auch nutzen können. Für das Projekt, das ja über drei Jahre gehen soll, kann es aber auch sein, dass wir auf die Taxiunternehmen nochmal zugehen werden und fragen, ob sie uns das eine oder andere Shuttle mitfahren oder auch mit anbieten können oder wollen.

Knippertz: So, jetzt haben wir die ganze Zeit darüber geredet, über „Kraftraum-Shuttle“. Warum heißt das so?

Laengner: Oh, das ist eine Worterfindung eben von dieser Beigeordneten Claudia Schwan-Schmitz, die hatten wir ja eben schon mal gehört, deren Idee auch das Shuttle selber war. „Kraftraum“, das sind die drei Kommunen Bergheim, Bedburg, Elsdorf, die sich zusammengetan haben, um zum Beispiel ein interkommunales Gewerbegebiet zusammen zu machen. Das heißt „INKA – terra nova“ und „Kraftraum“ das ist so ein bisschen dieser lose Zusammenschluss dieser drei Kommunen.

Knippertz: Das hört sich sehr viel auch nach Planung an, als wenn wirklich gut geplant und organisiert werden muss. Hört sich auch ein bisschen nach Verkehrspolitik an, inwieweit ist die denn involviert?

Laengner: Ja, also genau das ist ein großes Thema. Verkehrspolitisch ist das so, dass jeder Kreis seine eigene… einen Auftrag hat, diese Verkehre abzuwickeln. Und das heißt, bei uns im Rhein-Erft-Kreis hat der Kreis gesagt, okay, wir haben jetzt die REVG, das ist unsere hundertprozentige Tochter, die macht diese Verkehre für uns, aber eben nur im Kreis. Wenn jetzt wir von Bergheim nach Rommerskirchen fahren wollen, sind wir in einem anderen Kreis und in einer anderen Bezirksregierung. Das heißt, da muss es noch mal extra Absprachen geben, dass das überhaupt funktioniert. Und wenn wir dann überlegen, einmal weiterhüpfen, sind wir im Kreis Düren auch da wieder ein neues Verkehrsunternehmen, ganz neu und ganz andere Art und Weise, damit umzugehen.

Knippertz: Das hört sich kompliziert an. Das hört sich nach dicken Brettern an, die man bohren muss, wenn man alle unter einen Hut bringen möchte. Wie gehen Sie da vor?

Laengner: Genau das ist das Thema. Und deswegen haben wir in diesem Projekt, was hoffentlich dieses Jahr noch starten wird, einen ganz großen Anteil an Kommunikation mit den Kreisen, mit den Kommunen, mit den Bezirksregierungen und den ÖPNV-Auftragnehmern, also den Verkehrsunternehmen, damit die Menschen, die verantwortlich sind, auch das mit uns machen wollen. Und das wird eine große Aufgabe sein. Und wir glauben aber, dass wir als Kreisstadt genau die richtige Stelle sind, um das zu tun.

Knippertz: Und wie überzeugen Sie die Menschen dann in Zukunft?

Laengner: Ja… Ja, wie gesagt, ganz viel sprechen. Wir planen auch das eine oder andere an größerer Veranstaltung, um diese Kreise, Kommunen miteinander an den Tisch zu bekommen. Wir planen ganz viel Öffentlichkeitsarbeit, damit auch die Menschen, die Kundinnen und Kunden nachher auch einsteigen wollen und das auch als etwas Positives wahrnehmen.

Knippertz: Manchmal ist es ja so, dass man vielleicht noch größer denken muss, um eine Idee auch dann so groß werden zu lassen. Für mich hört sich das an, als wenn die Grundidee sogar was wäre für das gesamte Rheinische Revier. Oder vielleicht für ganz Nordrhein-Westfalen? Oder…?

Laengner: Ja. Ja, wir haben… wir möchten eben anfangen erst mal in Bergheim testen, ob es da funktioniert. Wenn es in Bergheim funktioniert, dann möchten wir es mit Rommerskirchen testen und mit Titz, weil wir gesagt haben, wenn das da funktioniert, in einer… in zwei anderen Kreisen, in noch einer anderen Bezirksregierung und ganz anders gearteten kommunalen Ausrichtung auch von der Fläche her, dann funktioniert das auch im ganzen Rheinischen Revier. Und das wäre so das Ziel, dass es nach der Projektlaufzeit von drei Jahren wirklich ausgerollt werden kann für das ganze Revier und vielleicht sogar für Nordrhein-Westfalen.

Knippertz: Ja, die Politik müsste ja daran interessiert sein, gerade die Verkehrspolitik. Es gibt ja so was wie Daseinsvorsorge, das heißt, dass Menschen von A nach B kommen sollten. Jeder, der es mal versucht hat, auch gerade in ländlicheren Gebieten, der weiß, dass das, ich sage es mal, schwierig ist oder, um es drastischer auszudrücken, katastrophal bis nicht existent. Was macht Sie so zuversichtlich, dass sich das ändern wird?

Laengner: Ja, ich glaube, es ist einfach was, was wir brauchen wir. Wir haben ja gesehen, das haben Sie ja auch ganz am Anfang gesagt, es braucht eine Mobilitätswende, um eben CO2 einzusparen. Wir machen ja das Ganze im Rheinischen Revier, das Ende des Kohleabbaus, nicht einfach so, weil es irgendwie schön wäre – ja, das war eine funktionierende Sparte, das war ja ganz, ganz wichtig und es wäre ja auch so, dass es weiterhin funktionieren würde –, sondern wir machen das, um CO2 einzusparen für das Klima. Und je weniger Autos wir haben und je weniger Autos auch nur von Einzelnen genutzt werden – also das Shuttle ist ja dafür da, dass mehrere Personen drinsitzen können –, desto besser ist das für das Klima.

Knippertz: Wie wichtig ist Ihnen persönlich das Auto?

Laengner: Ja, ich brauche es leider. Aber ich wäre total glücklich, wenn ich es nicht brauchen würde.

Knippertz: Doch lieber nur Pferd?

Laengner: Ja, also ich, für die längeren Strecken würde ich vielleicht bequemlichkeitshalber auch mal den Bus oder die Bahn nehmen.

Knippertz: Oder dann eben Kraftraum-Shuttle.

Laengner: Genau.

Knippertz: Gibt es die App schon?

Laengner: Die App selber gibt es noch nicht, nein. Die wird innerhalb dieser drei Jahre auch dann mit zur Verfügung gestellt.

Knippertz: Das gehört dazu, dass die dann entwickelt wird.

Laengner: Genau.

Knippertz: Das hört sich sehr modern an, das hört sich sehr jung an, weil ja gerade junge Menschen immer häufiger auf das eigene Auto verzichten, Stichwort Carsharing oder vielleicht anders unterwegs sein können. Junge Menschen nutzen häufiger vielleicht auch Busse. Woran liegt das eigentlich?

Laengner: Ja, also ich glaube zum einen dadurch, dass sie noch relativ nah am Schüler-Sein waren oder am Studieren oder in der Ausbildung, da hat man ja schon mal, also als Schüler kann man sowieso nicht anderweitig weg, es sei denn, Mama und Papa fahren einen und man ist es halt noch gewohnt, mit dem Bus zu fahren und mit der Bahn zu fahren. Als Student hat man ein Studenten-Ticket in der Regel, kommt damit sehr günstig weg. Ich glaube, dass es daran liegt, zum einen und zum anderen, wenn wir mehr in die urbane Schiene gucken, wer braucht denn in Köln ein Auto? Also ich glaube, dass das ist es einfach nicht mehr. Und es gibt dieses Umdenken von, ja, Besitz ist nicht mehr das Wichtigste. Also ich brauche jetzt kein Auto mehr, an das ich einen Fuchsschwanz dranhänge, sondern ich brauche ein Auto, um mich zu bewegen. Aber das brauche ich nicht, um mich da selbst dran zu verwirklichen.

Knippertz: Ich bin übrigens auch mal sehr gespannt – je nachdem, wann Sie diesen Podcast hören, gibt es gerade das 9 €-Ticket –, da bin ich auch mal sehr gespannt. Hat das irgendeinen Einfluss auf Ihr Kraftraum-Shuttle?

Laengner: Nein, das glaube ich nicht. Also, es ist ja erst mal nur für drei Monate und, ich sage mal das Kraftraum-Shuttle oder die Shuttles, die nachher mit dieser Plattform Kraftraum-Shuttle fahren – es muss ja nachher… kann auch nachher mobiLiner oder irgendetwas anderes… Roki-Bus sein, die diese App nutzen oder das Hintergrundsystem nutzen, das muss nachher nicht das Kraftraum-Shuttle überall herumfahren, also es könnte nachher überall draufstehen „powered by Kraftraum-Shuttle“ – die sollen ja zum ÖPNV gehören und würden dann, wenn das weiter ausgelegt werden würde das 9 €-Ticket, damit auch fahren können.

Knippertz: Auch nachts übrigens. Das ist ja gerade für junge Leute vielleicht auch nicht ganz uninteressant.

Laengner: Ja, das wird nochmal zu prüfen sein. Also in der Regel, wir können uns vorstellen, dass für Bergheim 24/7 anzubieten. Aber wir wollen insgesamt eine Potenzialanalyse machen für das ganze Rheinische Revier, um zu gucken, wo braucht man denn noch wie viele Shuttles, um wirklich alle Menschen ordentlich an den ÖPNV anschließen zu können. Und da gucken wir dann eben auch darauf, was passiert denn nachts? Brauchen wir nachts noch was? Und da gucken wir uns Bewegungsdaten an, um wirklich auch den Bedarf abfangen zu können.

Knippertz: Also es ist alles noch in der Planung. Was wäre denn Ihre Idee oder Ihre Wunschvorstellung, wie viel weniger Autos soll es zum Beispiel geben? Wie viele sollen eingespart werden?

Laengner: Oh, alleine durch das Kraftraum-Shuttle oder insgesamt?

Knippertz: Nee, durch das Kraftraum-Shuttle.

Laengner: Hm, also ich glaube, wenn es wirklich ausgerollt werden würde auf das ganze Rheinische Revier und wir das flächendeckend anbieten, könnte man ein Drittel der Autofahrten sparen, in jedem Fall.

Knippertz: Ein Drittel? Hört sich gut an. Jetzt müssen Sie mir eins noch erklären. Bei uns in Deutschland funktionieren manche Sachen ja nicht so gut, wir haben es eben schon mal kurz angerissen, weil Zuständigkeiten dann oft an der Gemeindegrenze, an der Kreisgrenze enden. Das hat man ja auch an der ganzen Diskussion über die nicht so guten Hochwasser-Warnungen im letzten Sommer bei der Flutkatastrophe gesehen. Anderes Thema, aber vielleicht trotzdem etwas, was die Zusammenarbeit der einzelnen Kommunen betrifft, vergleichbar. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass das dann beim Kraftraum-Shuttle nicht passiert?

Laengner: Also wir wollen die von Anfang an mit einbinden, sodass sie von Anfang an sagen können, wo sind ihre Bedarfe, was wünschen sie sich und dürfen praktisch von Anfang an in einem Beirat mit dabei sein, um zu sagen, das brauchen wir, macht das bitte so.

Knippertz: Dann ist es bei Projekten ja oft so, gerade wenn sie vielleicht auch politisch gefördert werden, unterstützt werden, dass es ganz spannend ist, wenn es Wahlen gegeben hat, so wie jetzt zuletzt bei uns, dass sich da die Prioritäten ein bisschen ändern. Glauben Sie, dass es trotz der neuen Regierung in NRW jetzt dabei bleibt?

Laengner: Ich bin ganz sicher, dass es dabei bleibt. Wir haben in dem Fall vom Kraftraum-Shuttle, sind wir gefördert durch das Bundesministerium zu 80 % und 15 % durch das Landesverkehrsministerium. Und da haben wir schon einen Letter of Intent bekommen, dass es auch tatsächlich stattfindet, so dass ich hoffe, dass das kein Problem sein wird.

Knippertz: Das sind die schönen Nachrichten, die man dann bekommt. Wann sollen die einzelnen Projektschritte realisiert werden? Haben Sie einen Zeitplan?

Laengner: Wir haben einen Zeitplan. Wir möchten noch vor den Sommerferien praktisch unseren Vollantrag abgeben. Und sobald dann, dass dieser geprüft wurde und der Bundeshaushalt steht – der ist ja noch nicht durch –, dann können wir gefördert werden. Und wir denken, dass das so im September diesen Jahres stattfinden kann. Dann fangen wir an.

Knippertz: Und wenn es jetzt Schülerinnen und Schüler gibt, die noch nicht selbst Auto fahren können, wenn es einkommensschwächere Familien vielleicht gibt, wenn es Senioren gibt, Seniorinnen, die nicht mehr selber fahren können oder wollen, für die wäre das Kraftraum-Shuttle ja, also eigentlich wäre es für alle was. Aber was sagen sie denen, die mehr wissen wollen? Wo können die sich informieren?

Laengner: Also die können sich jederzeit bei uns in Bergheim informieren, sich melden unter strukturwandel@bergheim.de und sich bei uns melden. Wir hoffen dann, dass wir anderthalb Jahre nach dem Start des Projekts das soweit haben, dass die ersten Shuttles unsere Plattform testen und wir auch wirklich in den Verkehr gehen können.

Knippertz: Das wäre schön. Und dann, blicken wir mal in die Zukunft, was erhoffen Sie sich vom Kraftraum-Shuttle in, sagen wir mal, fünf Jahren?

Laengner: Ja, ich denke, in fünf Jahren wäre es toll, wenn das flächendeckend im Rheinischen Revier eine Möglichkeit gibt, eben als Zubringer zu großen Busverkehrsrouten oder zum Schienenverkehr, dass wir überall einfach mit einer App anrufen oder die App nutzen können, wir werden abgeholt und brauchen das Auto nicht mehr aus der Garage zu holen.

Knippertz: Das wäre Mobilität im Rheinischen Revier. Und jetzt blicken wir mal noch weiter. Mobilität im Rheinischen Revier in 40 Jahren?

Laengner: Ja, dann ist es noch einfacher, weil… oder noch günstiger. Dann kommt nämlich das Shuttle von alleine gefahren. Wir brauchen keinen Fahrer mehr, das heißt, die Kosten können niedriger sein. Und dann brauchen wir ja noch nicht mal mehr die Garage, außer um unser Gerümpel abzustellen und haben da nicht unser Auto drinstehen.

Knippertz: Das hört sich sehr visionär an, aber schön.

Laengner: Ja.

Knippertz: Hoffen wir, dass das so sein wird. Dann haben wir hier darüber geredet, in unseren „Revier.Geschichten“. Vielen, vielen Dank und vielen Dank auch an Euch alle, an Sie alle für das Reinklicken. Und ich glaube, wir können alle mitnehmen, es bewegt sich etwas in Sachen ÖPNV im Rheinischen Revier und das ist vielleicht doch noch realistischer wird, dass die Abhängigkeit vom eigenen Auto weiter sinkt. Vielen Dank, Dr. Ruth Laengner, dass Sie Ihre Idee heute mit uns geteilt haben.

Laengner: Sehr gerne.

Knippertz: Und damit sind wir auch schon am Ende unserer heutigen Episode. Vielen, vielen Dank für das Zuhören. Gerne weitererzählen, Freunden, Familien, Bekannten von unserem Podcast, von den „Revier.Geschichten“, die Geschichten, die die Menschen im Rheinischen Revier bewegen. Podcast abonnieren, dann verpasst man keine weitere Folge. Auch gerne teilen und liken auf den einzelnen Social Media-Plattformen. Und dann beim nächsten Mal gerne wieder dabei sein, wenn es heißt „Revier.Geschichten“. Ich sage, Tschüss. Bis zum nächsten Mal!

Ton: Musik

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