Das indeland - Zukunft am See

Shownotes

Das indeland – Zukunft am See

„Meine Aufgabe ist es, die Leute von der Couch zu kitzeln“, sagt Svenja Zeimetz. Die Geografin und Struktur-Entwicklerin arbeitet als Partizipationsmanagerin der indeland GmbH. Das indeland ist ein Zusammenschluss der Anrainer-Kommunen des Braunkohle-Tagebaus Inden. Hier soll in den kommenden Jahrzehnten einer der größten Seen Deutschlands entstehen. „Ich kümmere mich darum, dass die Menschen teilhaben, mitmachen und das Interesse bekommen, an der Entwicklung ihrer Heimat, ihres Umfelds und des zukünftigen Sees mitzuwirken.“

Schon seit 2006 arbeitet die Entwicklungsgesellschaft indeland an der Neugestaltung der Landschaft. Hier planen Fachleute für Regionalentwicklung, Klima und Nachhaltigkeit gemeinsam, wie die Region rund um den zukünftigen See gestaltet werden soll.

In der neuesten Ausgabe der Revier.Geschichten spricht Moderator Torsten Knippertz mit Svenja Zeimetz darüber, wie sich die Menschen des Rheinischen Reviers aktiv an der Gestaltung ihrer Region beteiligen können und welche Rolle die Kommunikationsfachfrau dabei spielt. Svenja Zeimetz gibt einen Einblick in ihre Arbeit und erklärt, wie sie die Bewohnerinnen und Bewohner dazu ermutigt, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen.

Gast: Svenja Zeimetz, Partizipationsmanagerin der indeland GmbH Moderation: Torsten Knippertz

Link zum Podcast: https://www.revier-gestalten.nrw/podcast/indeland-zukunft-am-see

Hier gibt es aktuelle Nachrichten rund um den Indesee: www.indeland.de/indesee

Du möchtest bei der Gestaltung des Indesees mitwirken? Schick´ deine Wünsche oder Anmerkungen in einer formlosen E-Mail an: indesee@indeland.de

Mehr Infos zur indeland GmbH gibt es hier: www.indeland.de

Mehr zu „Revier.Geschichten“ und zum Strukturwandel im Rheinischen Revier: www.revier-gestalten.nrw.

Schreibt uns Eure Ideen oder Vorschläge für interessante Themen und Gäste an ptj-reviergestalten@fz-juelich.de

Transkript anzeigen

Svenja Zeimetz: Stellen Sie sich vor es ist das Jahr 2060, wie stellen Sie sich die Region vor? Daraus leitet man ab: Wie kann es dazu kommen, dass sich die Region in eine bestimmte Richtung entwickelt? Daraus werden dann verschiedene Zukunftsbilder entstehen. Daran arbeiten wir gerade.

Intro: „Musik“

Torsten Knippertz: Hi und Hallo! Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unserer Reviergeschichten, mein Name ist Torsten Knippertz und ich freue mich, dass Sie reingeklickt haben, dass Ihr reingeklickt habt.

Torsten Knippertz: Vor knapp zwei Wochen wurde in meiner Heimatstadt Mönchengladbach feierlich der „Reviervertrag 2.0“ zwischen Landesregierung und Region unterschrieben. Von zahlreichen Kabinettmitgliedern über Ministerpräsident Hendrik Wüst bis hin zu Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck war die Veranstaltung prominent besucht. Der Vertrag ebnet den Weg für einen erfolgreichen Strukturwandel bis 2030 und soll zur Blaupause für einen gelungenen Wandel einer Industrieregion werden.

Landeswirtschaftsministerin Mona Neubaur hat gesagt „Die Menschen stehen bereit, den Wandel zu gestalten.“ Deswegen haben wir uns heute einen Gast eingeladen. Es ist eine Sie und Sie steht bereit, um konkret im indeland daran zu arbeiten. Wer das noch nicht kennt, das indeland: Das ist die Region rund um den Tagebau bei Inden. Der wiederum liegt zwischen Aldenhoven, Inden und Jülich. Im Rheinischen Revier wird an drei Tagebauen Braunkohle abgebaggert: Garzweiler, Hambach und eben Inden. Mit dem Abbau ist 2030 Schluss. Das ist nach jetzigem Stand schon in sieben Jahren. Die Frage ist, was machen wir dann mit den riesigen Löchern, die hinterlassen werden? Wir haben heute eine Frau zu Gast, die praktisch Tag und Nacht vom indeland träumt. Besser gesagt davon, wie das mal aussehen soll. Es ist nämlich auch Teil ihres Jobs. Den hat Svenja Zeimetz bei der Entwicklungsgesellschaft indeland in Düren. Dort hilft sie mit, die Zukunft der Region zu planen. Wo und wie im indeland gelebt, gearbeitet und die Freizeit gestaltet werden soll. Das wird Sie uns hoffentlich jetzt gleich erzählen. Herzlich willkommen.

Svenja Zeimetz: Dankeschön. Hallo!

Torsten Knippertz: Ich freue mich, Svenja Zeimetz, dass Sie uns hier Rede und Antwort stehen und frage jetzt direkt mal nach: indeland hört sich cool an, aber was ist das genau?

Svenja Zeimetz: Das indeland, ist die Bezeichnung einer Region, um den Tagebau Inden, zwischen Aachen und Köln. Der Name indeland ist geschaffen worden, weil damals, bei der Gründung des indelandes, nach den verbindenden Elementen gesucht wurde – und das sind der Fluss, die Inde und der Tagebau Inden. So ist das indeland zu seinem Namen gekommen.

Torsten Knippertz: Da war der Name schnell gefunden. Dort soll es dann ab 2030 einen riesigen See geben, Seenlandschaften mit Radwegen, Fußwegen und ÖPNV. Wir haben in vorherigen Folgen unserer Revier.Geschichten schon mal über die Seen gesprochen und dabei ist herausgekommen, dass kann ein richtig tolle Ort für Freizeit, Leben und Arbeiten werden. Sehen Sie das genauso?

Svenja Zeimetz: Auf jeden Fall! Die Landschaft verändert sich natürlich massiv und es ist auch eine super Chance für die Region, für eine positive Entwicklung.

Torsten Knippertz: Klar verändert sich die Landschaft, einerseits Natur von selbst, aber Sie helfen mit dem Projekt auch, die Landschaft mitzugestalten, wie das mal aussehen soll? Was sind denn da Ihre Aufgaben?

Svenja Zeimetz: Meine Aufgaben beziehen sich auf das Thema Beteiligung und Dialog, das ist mein Aufgabengebiet. Außerdem kümmere ich mich darum, dass die Menschen in der Region an der Entwicklung teilhaben, mitmachen und auch das Interesse daran bekommen, an der Entwicklung ihrer Heimat, ihres Umfelds und des zukünftigen Sees mitzuwirken.

Torsten Knippertz: Das ist super, wenn man die Zukunft mitgestalten kann. Jetzt weiß ich allerdings aus eigener Erfahrung, dann sagt man „Ja, aber wir wollen das doch gerne mitgestalten“. Wenn man dann im Nachhinein liest, dass es die Möglichkeit dazu gab - ich kenne das auch aus der eigenen Stadt - da denkt man: „Ja, Mist, habe ich irgendwie verpasst, verschlafen“. Wie schaffen Sie das? Wie wollen Sie das schaffen, die Menschen zu begeistern? Beziehungsweise, dass Sie das überhaupt mitbekommen, dass sie sich beteiligen können? Außer vielleicht, wenn sie diesen Podcast jetzt hier hören.

Svenja Zeimetz: Das ist ein ganz wichtiger Punkt, den Sie gerade ansprechen: die Erreichbarkeit der Menschen. Wir haben zum Beispiel Ende des letzten Jahres eine repräsentative Umfrage im indeland gemacht und da haben wir unter anderem auch dazu befragt: Wie erreichen wir euch und was interessiert euch? Welche Themen findet ihr spannend, wo ihr euch beteiligen würdet und dann auch in welchen Formaten? Was glaube ich auch sehr wichtig ist, ist, dass man die Leute von der Couch kitzelt. Also irgendwie das Thema findet, wo die Menschen auch begreifen, „das betrifft mich jetzt auch direkt“, weil die Planungen sind immer sehr weit im Voraus. Das ist immer auch eine Herausforderung, das auch heraus zu kitzeln, was für die Menschen auch konkret bedeutet.

Torsten Knippertz: Ich finde es immer spannend, was es nicht nur für die Menschen oder für mich selbst konkret bedeutet, sondern auch, wenn man Kinder hat, beziehungsweise, für die, die danach kommen. Wenn ich mit Menschen auch über diesen Podcast spreche und über das, was im Rheinischen Revier passiert, was da an Chancen da ist, dann sagen Ältere manchmal: „Ach ja, mit den Seen, das kriege ich nicht mehr mit“. Dann denke ich, „aber vielleicht diejenigen, die du gerne hast, die kleiner sind und trotzdem macht es doch Spaß, die Zukunft mitzugestalten“. Was ist bei diesen Umfragen rausgekommen? Was begeistert die Menschen oder wie man sich beteiligen kann?

Svenja Zeimetz: Es war ein ganz gutes Ergebnis oder erfreuliches Ergebnis für uns, dass das Interesse der Beteiligung grundsätzlich sehr hoch war. Knapp 51 Prozent der erwachsenen Befragten hat angegeben, dass Sie beteiligt werden möchten. Das fanden wir ein super Ergebnis. Es hätte durchaus auch geringer ausfallen können. Das heißt: Das Potenzial ist da, die Menschen wollen und der Indesee ist ein ganz großes Thema, das die Leute interessiert.

Torsten Knippertz: Wie können die Menschen sich dann beteiligen?

Svenja Zeimetz: Wir bieten zum Beispiel bei der Entwicklung des Indesees verschiedene Formate an. In Workshops bieten wir dann die Möglichkeit, sich erstens zu informieren, aber zweitens auch Ideen und Anregungen einzubringen. Da startet jetzt eine spannende Phase. So, wie der See zukünftig aussehen soll, das steht jetzt eigentlich mittlerweile fest. Jetzt kommt eine spannende Phase und zwar die Zeit, bis der See mit Wasser voll ist. Ab 2030 wird der Hahn aufgedreht und dann steigt der Wasserspiegel „peu à peu“. Dann gibt es eine Zeitspanne von ungefähr 25 bis 30 Jahren…

Torsten Knippertz: Bis der wirklich voll ist.

Svenja Zeimetz: …bis der See wirklich voll ist. Dann gibt es da eine Landschaft, welche man zum Teil schon nutzen kann. Dies ist jetzt der nächste Punkt bei der See-Gestaltung, bei der wir dann auch die Menschen beteiligen können.

Torsten Knippertz: Wenn jetzt jemand sagt, „bei so einem Workshop will ich gerne mitmachen“, wo wendet Er oder Sie sich hin?

Svenja Zeimetz: Wir geben das natürlich über die Presse bekannt, über „Social Media“ und wir sammeln alle Informationen rund um die Entwicklung des Indesees auf unserer Website indeland.de/indesee.

Torsten Knippertz: Das packen wir natürlich alles noch mal in die Shownotes, unseres Podcastes und auf unsere Internetseite. Wie sind Sie denn persönlich zu dem Thema gekommen? Sind Sie aus der Gegend?

Svenja Zeimetz: Ich wohne im Rheinischen Revier, komme aber nicht ursprünglich von hier, bin aber durchs Studium ins Rheinland gekommen und durch die Liebe ins Rheinische Revier. Ich bin Geografin und habe immer im Bereich Strukturentwicklung gearbeitet und mich auch immer die Einbindung von Öffentlichkeit und Fachöffentlichkeit gekümmert.

Torsten Knippertz: An Stadt und Regionalentwicklung war also immer schon Interesse da?

Svenja Zeimetz: Ja, genau.

Torsten Knippertz: Gab es irgendetwas an der Stelle, die sie jetzt besetzen, was sie ganz besonders interessiert oder fasziniert hat?

Svenja Zeimetz: Ja, das Umfeld Rheinisches Revier. Strukturwandel finde ich einfach wahnsinnig spannend. Es ist ein sehr komplexes Arbeitsfeld, ist sehr spannend. Die Stelle hat mich insofern besonders gereizt, weil es da speziell um die Partizipation geht, also die Beteiligung der Öffentlichkeit. Das hat mich einfach angespornt. Das finde ich einfach wahnsinnig interessant.

Torsten Knippertz: Ja, das ist es auch. Wenn ich noch mal unsere vorherigen Podcastfolgen Revue passieren lasse. Was da alles an Ideen der Menschen herausgekommen ist, dieses Gebiet zu gestalten. Klar, gibt es auch kritische Stimmen manchmal, aber ich glaube, die Chancen zu sehen, überwiegt da auf jeden Fall. Wenn man die Möglichkeit hat, so etwas mitzumachen, ist das einfach wunderbar. Wenn ich mir jetzt einen Tag von Svenja Zeimetz vorstelle, steht morgens auf, trinkt ein, zwei, drei, Kaffee. Wie viel Kaffee trinken Sie?

Svenja Zeimetz: Ja, schon eher zwei.

Torsten Knippertz: Sie kommen ins Büro und haben den Kaffee schon getrunken. Auf was freuen Sie sich da am meisten?

Svenja Zeimetz: Ich freue mich immer, wenn ich das Gefühl habe, dass es weitergeht und dass es konkreter wird. Ich glaube, was für viele dieses Thema noch komplexer macht, ist, dass alles zeitlich so weit weg ist und alles noch Pläne und Konzepte sind. Man weiß nicht genau, was wirklich passiert. Das finde ich gerade besonders spannend, dass man mittlerweile 2030, Sie haben es vorhin gesagt, das sind nur noch sieben Jahre. Dieses Gefühl „Jetzt geht es langsam los!“. Wenn wir dann Formate planen, bei denen wir die Bürger einladen und informieren, das spornt mich an, das macht mir Spaß.

Torsten Knippertz: Ja, das ist mir letztens selbst so gegangen, wo ich dachte: „Ach ja, 2030, das sind doch noch, oh, das sind nur noch sieben Jahre.“ Das geht dann manchmal doch schneller, als man denkt und ja, das geht mir genauso. Am Anfang ist das noch sehr abstrakt, man kann sich vielleicht vorstellen, wie es irgendwann mal aussehen soll. Aber wenn es konkreter wird, dann hat man vielleicht auch als Einzelner oder Einzelne mehr Lust mit zu planen, wenn man sich das vielleicht besser vorstellen kann. Wir kommen zu einer mir sehr liebgewordenen Rubrik, die heißt „Kurz und knackig“. Da würde ich Sie bitten, genauso zu antworten, auf drei kurze Fragen.

Svenja Zeimetz: Okay.

Torsten Knippertz: Ihr Lieblingsort?

Svenja Zeimetz: Im indeland. Der Indemann.

Torsten Knippertz: Der was?

Svenja Zeimetz: Der Indemann.

Torsten Knippertz: Zu dem kommen wir gleich. Die Antwort war kurz und knackig. Der liebste Ort zum Wandern oder Spazierengehen?

Svenja Zeimetz: Ich find die Sophienhöhe einen ganz tollen Raum und sehr spannend zu entdecken, was da schon alles passiert ist.

Torsten Knippertz: Das liebste rheinische Gericht.

Svenja Zeimetz: Döppekuchen.

Torsten Knippertz: Döppekuchen, sind das Reibekuchen?

Svenja Zeimetz: Das ist so ein Mischmasch aus Kartoffeln und Speck, das habe ich im Rheinland kennengelernt.

Torsten Knippertz: Ich kenn‘ schon echt viel im Rheinischen Revier und im Rheinland. Und das ist auch das Schöne an diesem Podcast. Ich lerne jedes Mal neue Worte dazu, neue Begriffe dazu. Das ist dann auch sogar von Ort zu Ort verschieden. Döppekuchen heißt das? Habe ich wirklich noch nie gegessen.

Svenja Zeimetz: Dann sollten Sie das mal probieren, würde ich empfehlen.

Torsten Knippertz: Ja, das hört sich auch ganz lecker an. Und den Indemann, den habe ich auch noch nicht gehört.

Svenja Zeimetz: Der Endemann steht in der Gemeinde Inden und ist ein Aussichtspunkt, eine Aussichtsplattform. Ich weiß gar nicht genau, wie hoch er ist, aber es ist einer meiner Lieblingssorte, weil ich jetzt festgestellt habe, dass ich schon vor zehn Jahren das erste Mal da war und nun hier arbeite. Ich war damals mit meiner Familie da und ich habe ganz tolle Erinnerungen an diesen Tag. Der Indemann ist ein Freizeitzentrum, von da aus hat man einen super Blick auf den Tagebau Inden und kann die Dimensionen sehen, wie riesig das ist. Es gibt dort auch ein Restaurant und verschiedene Freizeitaktivitäten und das wird auch in der Zukunft weiter ausgebaut.

Torsten Knippertz: Jetzt bin ich mal böse. Gab es da schon erste Bestrebungen, dass man das auch „Indefrau“ nennen muss?

Svenja Zeimetz: Das kann ich Ihnen nicht beantworten. Aber es gibt auch noch einen kleinen Indemann.

Torsten Knippertz: Ja?

Svenja Zeimetz: Ja!

Torsten Knippertz: Von dem kann man nicht so gut sehen?

Svenja Zeimetz: Doch, von dem hat man noch mal einen anderen Blick. Der ist nicht so spektakulär, man kann da nicht draufgehen. Aber der Aussichtspunkt Kleiner Indemann ist auch toll, weil man da gut erkennen kann, wo zum Beispiel zukünftig der sogenannte „Lamersdorfer Kanal“ entstehen soll, weil dort die Band-Anlagen vom Tagebau Richtung Kraftwerk zu sehen sind. Und das ist für mich ein ganz toller Ort, weil man da einfach ein bisschen – man muss natürlich Vorstellungskraft haben – aber man kann sich das da so ein bisschen besser vorstellen.

Torsten Knippertz: Aber jetzt habe ich das so albern daher gesagt, wobei ich überhaupt kein Feind des Genderns bin, muss ich dazu sagen. Also benutze zumindest die weibliche Form schon seit 20 Jahren, als es das Wort Gender noch gar nicht gab. Vielleicht wäre das auch sogar wirklich eine Idee, in der Zukunft noch eine Aussichtsplattform zu machen, die dann in eine Frau oder die Kleine, ein Mädchen oder wie auch immer benannt wird. Vielleicht hat es auch einen ganz anderen Namen. Aber zum Beispiel mehr Aussichtsplattformen, könnte man sich das vorstellen?

Svenja Zeimetz: Ja, also ich würde diese Idee einfach mal mitnehmen.

Torsten Knippertz: In diesen Podcast sind schon andere Ideen entstanden, von Biergärten auf Firmengeländen, also: Warum denn nicht?! Wir werden jetzt mal ein bisschen konkreter. Wenn wir jetzt die Zukunftsszenarien erarbeiten, ist es da schwierig, die Menschen im indeland zu erreichen und mit einzubeziehen? Eben hörte es sich so an, als ob, einerseits nein, aber andererseits aber doch.

Svenja Zeimetz: Es ist, wie ich es vorhin gesagt habe, es ist immer so, dass man den Trigger braucht, warum man sich dann dahin bewegt. Natürlich ist dann unser Ziel, das so interessant wie möglich und auch so unkompliziert wie möglich zu machen. Sie haben gerade die Szenarien angesprochen, dass es ein Projekt, bei dem wir ganz weit in die Zukunft schauen. Da blicken wir auf das Jahr 2060. Das ist dann schon wieder weiter weg. Da arbeiten wir mit einer Agentur zusammen, die sich darauf spezialisiert hat, Zukunftsszenarien zu entwickeln. Das machen wir im indeland so, dass wir mit vielen Menschen quer durch die Gesellschaft Interviews führen und zum Beispiel fragen: „Stellen Sie sich vor, es ist das Jahr 2060, wie stellen Sie sich die Region vor?“ Daraus leitet man dann ab: Wie kann es dazu kommen, dass sich die Region in eine bestimmte Richtung entwickelt? Daraus werden dann verschiedene Zukunftsbilder entstehen. Daran arbeiten wir gerade.

Torsten Knippertz: Kann man da schon etwas verraten, was die Menschen da so antworten?

Svenja Zeimetz: Nein, tatsächlich nicht. Wir haben im Herbst gestartet. Das läuft jetzt gerade, aber so spannende oder – ich sage mal Schlüsselentwicklungen – könnten zum Beispiel die Wasserverfügbarkeit sein. Was ist, wenn der See nicht ganz voll wird oder es länger dauert, bis der See voll wird? Wenn man sich darüber schon mal Gedanken macht, dann ist das für uns im Prinzip ein „vorbereitet sein“ auf verschiedene Entwicklungen, die durchaus eintreten können.

Torsten Knippertz: Sie sprechen es an, verschiedene Entwicklungen. Da muss man Visionärin sein, um zu gucken, wo kann es denn überhaupt hingehen? Weil in einer Zeit wie jetzt, die man als sehr schnelllebig empfindet, gibt es ja eben auch Entwicklungen geben, die man nicht voraussehen kann. Andererseits bin ich immer wieder erstaunt, was alles in der Vergangenheit vorhergesehen worden ist.

Svenja Zeimetz: Ja, richtig.

Torsten Knippertz: Kann man so was lernen, ein in die Zukunft zu schauen oder Entwicklungen vorherzusehen?

Svenja Zeimetz: Ja. Es gibt Methoden und das sind auch verschiedene. Die Methode, die wir anwenden, das sind narrative Szenarien, die auf Erzählungen beruhen und daraus können die Fachleute stringente Handlungserzählungen stricken. Das wurde im indeland auch schon gemacht. 2008, 2009, wurde so ein Prozess hier gestartet. Das war für so eine Region damals relativ neu. Dabei sind am Ende vier Zukunftsszenarien herausgekommen. Das ist ganz spannend. Das kann man sich auch anschauen, dazu sind auf unserer Website Videos. Dann kann man sich auch überlegen. Wo sind wir denn gerade? Das ist, finde ich, auch ein, sehr interessantes Feld.

Torsten Knippertz: Diese Vorhersehens-Technik, funktioniert das auch bei Lottozahlen?

Svenja Zeimetz: Das haben wir noch nicht ausprobiert.

Torsten Knippertz: Schade, sonst hätte ich jetzt sofort nach einer gefragt. Das hört sich anhand der Erzählung so ein bisschen an, dass man die Zukunft selbst so ein bisschen dahin lenken kann, dass sie so wird, wie man es vorhergesehen hat.

Svenja Zeimetz: Ja, es sollte eigentlich vor allem dazu dienen, dass man nachher verschiedene Bilder hat. Und man kann darüber dann auch ins Gespräch kommen und sagen: „Wo wollen wir eigentlich hin?“ Es ist immer gut, wenn man ein gemeinsames Ziel hat und das ist der Sinn des indelands. Wir arbeiten miteinander an der Regionalentwicklung. Wenn wir das Ziel vor Augen haben, ist es einfacher, die richtigen Maßnahmen zu wählen.

Torsten Knippertz: Ja - und das ist aber sozusagen die Vorarbeit für das, was letztendlich die einzelnen Gemeinden oder Kommunen umsetzen sollen, oder machen Sie da auch mit?

Svenja Zeimetz: Die Szenarien, das ist der Blick weit weg. Man hat dann verschiedene Entwicklungsstränge und was näher und konkreter ist, das beschreiben wir in unserem Masterplan. Das ist noch mal eine andere Planung, die wir machen, die aber nicht ganz so weit in die Zukunft guckt. Da gucken wir uns die nächsten acht bis zehn Jahre an, und das ist die strategische Grundlage für die Regionalentwicklung. Daran arbeiten wir mit den Kommunen.

Torsten Knippertz: Jetzt haben wir über den Indesee gesprochen, aber es gibt ja noch zwei andere.

Svenja Zeimetz: Ja, den Hambachsee und den Garzweilersee.

Torsten Knippertz: Das eine haben Sie schon angesprochen, nämlich ob das überhaupt alles voll wird. Der Indesee soll circa zwölf Quadratkilometer groß werden. Das ist ungefähr die Entfernung zwischen Eschweiler und Jülich zum Quadrat. Der wird also größer als der bisher größte See in Nordrhein-Westfalen. Das ist der Biggesee mit acht Quadratkilometern. Wo soll das ganze Wasser herkommen?

Svenja Zeimetz: Also für den Indesee kommt das Wasser aus der Rur. In erster Linie wird das Wasser aus der Rur kommen. Nach den bisherigen Planungen soll er auch voll werden.

Torsten Knippertz: Nach der bisherigen Planung ist genug Wasser da, wenn wir uns alle an gewisse Sachen halten.

Svenja Zeimetz: Also gibt es viele Faktoren, die da eine Rolle spielen. Ich bin keine Gewässerexpertin, aber ich denke, was wir von uns aus jetzt sicherlich nicht machen können, für die für die Planung zum jetzigen Zeitpunkt, ist das wir uns auf das Jahr genau festlegen, in dem der Wasserstand genau wann wo ist. Aber wir gucken mit Blick auf den See. Wenn wir denken, wir entwickeln die möglichen Nutzungen mit den Menschen gemeinsam, dann gehen wir davon aus, dass wir also circa fünf Jahre nach dem Start der Befüllung, ungefähr 2035, die ersten Stellen haben, wo die Menschen dann zum Wasser gehen können.

Torsten Knippertz: Das ist wirklich eine lange Zeit für diesen gesamten Prozess. Mit dem Projekt haben Sie 2009 angefangen?

Svenja Zeimetz: Die Entwicklungsgesellschaft indeland, die gibt es seit 2006. Der Gedanke des indelands ist schon älter.

Torsten Knippertz: Sogar noch älter?

Svenja Zeimetz: Ja, eigentlich wird am indeland schon seit über 20 Jahren gearbeitet.

Torsten Knippertz: Warum ist so ein Prozess so lang angelegt?

Svenja Zeimetz: Das sind alles lange Zeithorizonte. Geboren ist das im Prinzip, weil Ende der 90er – das kam von der Gemeinde Inden und vom Kreis Düren – überlegt wurde: „Soll der Tagebau verfüllt werden oder ist es nicht eine bessere Idee, einen See daraus zu machen?“ Denn ursprünglich war die Planung anders, als daraus einen See zu machen. Dann ist im Prinzip so eine Entwicklung entstanden. Da haben sich Gemeinden dann zusammengetan, dann wurde untersucht, wie, welche regional wirtschaftlichen Auswirkungen oder Effekte das hätte. Dann wurde – ich sag‘ das jetzt natürlich alles im Kurz-Durchlauf, so wie ich da informiert bin – dann wurden im Prinzip Studien gemacht, Gutachten überlegt und am Ende wurde dann der – am Ende oder am Anfang – der Braunkohlenplan geändert. Es wurde danach beschlossen, dass daraus ein See wird und keine plane Fläche, auf der Landwirtschaft betrieben wird.

Torsten Knippertz: Das wollte ich gerade fragen, wie sollte es denn ursprünglich aussehen?

Svenja Zeimetz: Überwiegend Landwirtschaft sollte dann auf der Fläche wieder betrieben werden.

Torsten Knippertz: Dann hat man gesagt: Nee, ein See ist schöner.

Svenja Zeimetz: Ja schöner und damals kam auch raus, dass es für die Regionalwirtschaft bessere, positivere Effekte hat, als es nicht zu einem See zu entwickeln.

Torsten Knippertz: Wird es dann auch Häfen geben?

Svenja Zeimetz: Ja, es wird kleine Häfen geben. Es wird einen Kanal geben mit einer Regatta-Strecke. Und was das Schöne am Indesee sein wird: Es wird die Möglichkeit geben, die Orte zum Teil wirklich in die Nähe des Sees zu entwickeln, wie zum Beispiel in Schophoven. Es wird, glaube ich, eine sehr vielfältige Landschaft, die dort entsteht.

Torsten Knippertz: Und das heißt, ich muss demnächst, wenn ich Entspannung am Wasser haben will, nicht nach Mallorca fliegen, sondern fahr an den Indesee.

Svenja Zeimetz: Ja, zum Beispiel.

Torsten Knippertz: Ich habe auch gesehen, dass dort Schilder gibt: „Willkommen im indeland“.

Svenja Zeimetz: Ja.

Torsten Knippertz: Ist das extra schon mal aufgestellt worden, damit sich der Begriff verfestigt?

Svenja Zeimetz: Ja. Mit der Regionalentwicklung im indeland geht ja auch immer eine gewisse Identität einher. Diese Schilder „Willkommen im indeland“ stehen im ganzen Land. Da geht es nicht nur um den See, sondern der See ist ein Aufgabenschwerpunkt, also die Entwicklung des Tagebaus zum See hin. Aber es geht eben auch darum, Perspektiven für die gesamte Region zu entwickeln, auch über die direkt angrenzenden Gemeinden hinaus. Dieses sichtbar sein auch im öffentlichen Raum und dieses indeland einfach ein bisschen begreifbarer zu machen, bekannt zu machen und sich damit zu beschäftigen, ist sicherlich ein Weg, die Menschen auch mitzunehmen, Aufmerksamkeit zu generieren.

Torsten Knippertz: Das gleiche wie mit dem Begriff Rheinisches Revier. Das habe ich in letzter Zeit festgestellt, dass der immer bekannter wird. Früher, wenn man von Revier gesprochen hat, haben viele erst einmal ans Ruhrgebiet gedacht. Aber mittlerweile ist das etwas, bei dem immer mehr an das Rheinische Revier denken. Um das Gebiet, um das es hier geht, über das wir hier sprechen, und über die Menschen, über die wir hier sprechen. Wir haben schon ganz viele Ideen gehört, nicht nur, was mit dem Braunkohle-Löchern passieren soll, sondern auch dem Gebiet drum herum. Was Sie gesagt haben, was an Gewerbe entsteht, was da für Mittelständler an Möglichkeiten sind. Aber auch die Grundstücke, die rund um diese Seen entstehen. Gibt es da eigentlich schon die Möglichkeit, sich etwas zu sichern oder zu kaufen? Gibt es schon Menschen, die, entweder Interesse angekündigt haben oder vielleicht sogar schon was gekauft haben?

Svenja Zeimetz: Ich sage mal so: Der See ist ja noch nicht gebaut und die Entwicklung von den – ich nenne sie jetzt auch mal See-Grundstücken – das sind die nächsten Schritte. Das Ganze – ich sage mal die die Herstellung des Sees – bedarf verschiedene formeller Verfahren, die gerade laufen.

Torsten Knippertz: Das vergisst man manchmal. Da gehört mehr dazu.

Svenja Zeimetz: Genau, das ist jetzt nicht einfach da und dann losgelegt, sondern es ist ein sehr großer Aufwand dahinter. Im Detail ist das vielleicht für den Bürger gar nicht so relevant, aber da sind natürlich viele Fragen zu klären. Deswegen jetzt ein See-Grundstück kaufen, geht, glaube ich, noch nicht.

Torsten Knippertz: Nein, man muss auch viele Sachen beachten, manche Regularien dann eben. Ist denn dieser wirtschaftliche Teil, den ich eben angesprochen habe, auch Teil Ihres Projekts?

Svenja Zeimetz: Nein, konkret nicht. Wir entwickeln natürlich auch die Standortfaktoren mit, vor allem natürlich die weichen Standortfaktoren. Aber Wirtschaftsförderung speziell ist nicht die Aufgabe der Entwicklungsgesellschaft.

Torsten Knippertz: Mir fällt in dem Zusammenhang noch ein, ich habe den Begriff „Inwertsetzung“ mal gehört. Hat er was mit Wirtschaftlichkeit zu tun oder was bedeutet „Inwertsetzung“?

Svenja Zeimetz: „Inwertsetzung“ bedeutet im Prinzip, dass wir aus dem Tagebau, also aus der Grube, die wir heute sehen, einen See machen. Also wir setzen, beziehungsweise wir schaffen einen neuen Wert und gestalten eine völlig neue Landschaft.

Torsten Knippertz: Das heißt, Sie machen das Loch wertvoller?

Svenja Zeimetz: Ja.

Torsten Knippertz: Darunter kann ich mir das vorstellen. Gibt es denn auch konkrete Vorstellungen, wie, schon Pläne und Visionen?

Svenja Zeimetz: Ja, es gibt verschiedene Pläne für die Gestaltung, vor allem des Uferbereichs, zum Beispiel in der Gemeinde Inden, im Ortsbereich Schophoven. Dort wird es ein kleines Hafenbecken geben und dort soll das Gemeindegebiet oder beziehungsweise das Örtchen sich in Richtung See weiterentwickeln. Auf der anderen Seite des Sees, also auf der Westseite, wird es dann verschiedene Möglichkeiten geben. Zum Beispiel soll dort ein Kanal entstehen, der Lamersdorfer Kanal, so wie wir ihn heute in der Planung nennen, in dem direkt unterhalb des Indemanns eine Regattastrecke für Ruderer entstehen soll. Also gucken wir zukünftig nicht vom Indemann auf die Grube, sondern auf einen See, eine schöne Wasserfläche. Da gibt es dann eine Sichtachse auf den See. Ungefähr unterhalb soll dann am Wasser auch ein Hafenbecken entstehen. Und dann, im Bereich des heutigen Lucherberger Sees wird es dann die sogenannte Lucherberger Lagune geben, mit einem Strandbereich. Und das ist jetzt ja schon eine Freizeitnutzung, die ich so beschrieben habe und im nördlichen Bereich wird es auch noch einen großen Bereich geben - ich sage mal, so eine Naturschutzzone, eine Flachwasserzone, wo dann auch viele Vogelarten sich dann ansiedeln, eher so eine sanfte Nutzung.

Torsten Knippertz: Klasse, ich wollte gerade nachfragen. Das ist jetzt sehr viel für uns Menschen, was natürlich toll ist, aber es ist ja auch sehr viel Platz da und wir haben vorhin darüber gesprochen, was man alles beachten muss. Und natürlich muss man oder sollte man zumindest, auch wenn man die Zukunft gestaltet, an die Natur denken oder an andere Lebewesen, an die Pflanzenwelt. Auch daran ist in der Planung gedacht?

Svenja Zeimetz: Auf jeden Fall, ja!

Torsten Knippertz: Sie haben zu der Planung vor einiger Zeit eine Bürgerbefragung zu dem Thema gemacht. Was ist denn dabei rausgekommen?

Svenja Zeimetz: Wir haben im vergangenen Jahr eine repräsentative Umfrage gemacht generell zum indeland und wir haben da zu verschiedenen Themen gefragt. Einmal zur Bürgerbeteiligung, aber auch zum Indesee. Da haben wir zum Beispiel gefragt, wie sehen Sie das, dass da ein See draus wird? Das hat uns total gefreut und es gibt uns Rückenwind, weil da eine ganz große Zustimmung in der Bevölkerung zu lesen ist. Knapp 80 Prozent sagen, das ist eine Chance für die Region. Das ist natürlich erst mal grundsätzlich toll.

Torsten Knippertz: Positives Ergebnis.

Svenja Zeimetz: Ja, auf jeden Fall.

Torsten Knippertz: Sehr gut, Wie viele haben da mitgemacht?

Svenja Zeimetz: Knapp 2000 Menschen haben daran teilgenommen.

Torsten Knippertz: Wollen die Menschen auch schon konkretere Sachen wissen. Also Stichwort zukünftige Häuser, vielleicht sogar energieeffizient. Also, dass solche Sachen, die gerade aktuell allgemein in Deutschland oder Europa sogar ein Thema sind, Stichwort Energie, gibt es da auch immer Nachfragen?

Svenja Zeimetz: Im indeland beschäftigt sich die Faktor X-Agentur intensiv mit dem Thema ressourceneffizientes Bauen, seit vielen Jahren. Im indeland sind schon verschiedene Siedlungen nach diesem Prinzip entstanden und wir haben in der Befragung auch danach gefragt, wie bekannt das ist, ob Beratungsbedarf besteht und ob die Menschen planen, ihre Häuser zukünftig klimagerecht oder ressourcenschonend zu sanieren. Da war durchaus Interesse feststellbar, wo jetzt dann die Faktor X-Agentur ansetzen kann und ihr Beratungsangebot auch ausweiten kann.

Torsten Knippertz: Interesse ist wahrscheinlich bei allen erst mal da, das hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, ob man sich das leisten kann, also wie teuer das wird und welche Möglichkeiten es gibt. Ich denke, da wird die Zukunft, auch noch ganz viel hervorbringen. Jetzt haben wir immer über diesen großen Zeitraum gesprochen, was da alles in den nächsten 25, 30 Jahren passiert. Es gibt aber auch Pläne für einen kürzeren Zeitraum, Stichwort „Zwischenlandschaft“. Was ist damit gemeint?

Svenja Zeimetz: Ja, das ist im Prinzip die Seewerdung, also der Zeitraum zwischen Start der Befüllung des Sees und bis der See dann mit Wasser gefüllt ist. Wir planen derzeit, dass circa nach fünf Jahren nach dem Start der Befüllung Teilbereiche zugänglich sein können.

Torsten Knippertz: Welcher Zeitraum ist das?

Svenja Zeimetz: Das ist dann ungefähr ab 2035.

Torsten Knippertz: Also schon bald.

Svenja Zeimetz: Schon bald. Für uns ist das jetzt gar nicht so weit weg. Nein, tatsächlich glaube ich, dass das gerade auch für die für die Menschen, die hier leben, eine super spannende Möglichkeit ist, sich diesen Raum auch wieder anzueignen. Jetzt hat man auf viel verzichtet, einen Raum, der durch den Tagebau genutzt wurde. Und jetzt endet da eine Ära und es beginnt eine neue Ära und eine ganz spannende Zeit, bis der See dann gefüllt ist.

Torsten Knippertz: Man hört es ihnen an, Sie freuen sich darauf. Wir haben es auch im Vorgespräch schon mal gesagt und es ist immer wieder rauszuhören, jetzt geht es los. Jetzt ist es mit der Braunkohle langsam vorbei. Es tun sich neue Chancen und Möglichkeiten auf, vor allem die Möglichkeiten, selbst mitzugestalten. Das Stichwort Beteiligung haben wir ganz am Anfang des Podcastes angesprochen. Liebe Svenja Zeimetz, was ist Ihre Vision vom indeland 2060? Wo sehen Sie sich da?

Svenja Zeimetz: Ich rechne mir gerade nach, wie alt ich dann bin. Ich werde das noch erlebe.

Torsten Knippertz: Ja.

Svenja Zeimetz: Da bin ich mir ziemlich sicher. Ich freue mich drauf. Wenn ich daran denke, dann glaube ich, dass wir einen schönen See haben. Ich fahre gerne Fahrrad und hoffe, dass ich das dann auch noch machen kann. Es gibt schöne Orte, die sich etabliert haben und dass die Menschen sich dort wohlfühlen und auf vielfältige Weise den See nutzen.

Torsten Knippertz: Dann fahre ich eine Runde mit dem Rad mit. Ich bin mal ganz optimistisch. In 35 Jahren kann ich kleinere Runden schaffen, es gibt ja mittlerweile auch E-Bikes, also freue ich mich auch jetzt schon drauf und bin gespannt, wie die Entwicklung weitergeht. Und ich hoffe, wir haben möglichst viele von unseren Zuhörerinnen und Zuhörern mit der Idee infiziert, dass man sich unbedingt einbringen sollte, mitreden sollte, sich mit beteiligen sollte und das geht ja, haben wir in diesem Podcast gehört. Sogar konkreter jetzt schon im August.

Svenja Zeimetz: Genau, im August planen wir Workshops oder bieten wir Workshops für Bürgerinnen und Bürger im indeland an, bei denen es dann konkret um die Gestaltung der „Zwischenlandschaft“ geht. Da stellen wir den Entwurf vor, den unser Büro dann schon fertiggestellt hat. Da werden wir für Erwachsene, aber auch für Jugendliche etwas anbieten.

Torsten Knippertz: Da wird es konkreter. Vielen Dank, Svenja, Zeimetz von der Entwicklungsgesellschaft indeland.

Svenja Zeimetz: Sehr gerne, Dankeschön.

Torsten Knippertz: Und damit sind wir auch schon am Ende unserer heutigen Episode. Danke schön fürs Zuhören. Gerne weitererzählen an Familien, Freunde, Bekannte. Von unserem Podcast, von den Revier.Geschichten, gerne auch den Podcast abonnieren, liken und teilen, damit keine Folge mehr verpasst wird. Und beim nächsten Mal wieder dabei sein. Ich sage Tschüss und bis zum nächsten Mal. Olé, olé!

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